Ethische Grundsätze und die Realität

.Berater .Anstifter .Wertebotschafter

Ethische Grundsätze und die Realität

Es war ein bereichernder Tag mit vielen besonderen Erlebnissen und Eindrücken, den ich als frisch gebackener Weltethos Ambassador beschließen durfte.

Meine Notizen fanden auf sechs vollen A4-Seiten Platz und im Kopf staute sich so manche Information, die es nicht aufs Papier geschafft hatte, weil einfach viel in sehr kurzer Zeit transportiert wurde.

Dennoch empfand ich die Schulung mit den theoretischen Anteilen, den Gesprächsrunden und praktischen Gruppenarbeiten sehr gelungen und erfüllend.

Die Einblicke in die Gedankenwelt und die Arbeit von Hans Küng (1928-2021 | Inspirator der Weltethos-Idee), die Sicht der universellen Werte, sowie die Mitgabe der wertvollen Unterlagen und die vielen möglichen Methoden, um unternehmerische und wirtschaftliche Fragestellungen mit ethischem Hintergrund zu bearbeiten, haben mich begeistert.

Das Füllhorn von Ideen und Impulsen, das mir nun zur Verfügung steht, ist gefüllt mit guten und spannenden Ideen. Das Weltethos-Methodenschachbrett ist eine davon.
Der Wertekorridor ist ein weiteres Tool, um Differenzen im Wertegefühl wahrnehmbar zu machen. So kann man in den Dialog eintreten und sogar Konsens erreichen.

Es geht um die fünf grundlegenden, universellen Weltethos-Werte Gewaltlosigkeit, Gerechtigkeit, Wahrhaftigkeit, Partnerschaftlichkeit und ökologische Verantwortung (Nachhaltigkeit), sowie den Prinzipien der Menschlichkeit und Gegenseitigkeit.

Im Grunde ist mit diesen Grundpfeilern eines Zusammenlebens und Zusammenarbeitens der sinnhafte Rahmen für ein verantwortungsbewusstes Leben für die Mitwelt, der Umwelt und der Nachwelt gegeben.

Dabei spielt das Ethos eines jeden Menschen, also der Haltung des Einzelnen, eine enorme Rolle, vielleicht die wesentliche sogar.
Die ethische Resonanzfähigkeit ist in unserer globalen Gesellschaft mehr als vonnöten.
Überall brechen Werte und Normen weg, ethische und moralische Kompasse gehen verloren, Vorbilder im Sinne einer belastbaren Sinnhaftigkeit des Lebens fehlen mehr denn je.

Da scheint es hilfreich, wenn wir uns wieder bewusst werden, über unsere von sittlichen Werten geprägte Gesinnung. Wenn unser innerer Kompass ethischen Bewusstseins wieder spür- und fühlbar wird und wir uns unserer umfassenden, ganzheitlichen Verantwortung wieder gänzlich bewusst werden.

Dabei geht es um Humanität, Gewaltlosigkeit, Achtung vor dem Leben, Gerechtigkeit und Solidarität, Wahrhaftigkeit und Toleranz sowie gegenseitige Achtung und Partnerschaft.

Prinzipien, die in den letzten Jahren etwas in Vergessenheit geraten sind. Sie dürfen wieder wachsen und sich im Vordergrund unseres Daseins verfestigen.

Es ist also an der Zeit, die eigenen Lebensrollen und -Werte einmal kritisch zu prüfen und gegebenenfalls Anpassungen vorzunehmen.
Das eigene Spiegelbild kann da hilfreich unter die Arme greifen:
Bin ich (noch) der, der ich sein will und wie kann ich es gegebenenfalls werden?
Achte ich auf ethische Störgefühle, oder ignoriere ich allzu leicht diese Wegweiser?
Handle ich verantwortlich – auch (besonders) im Nebel des Nichtwissens?

Ein Zitat von Hans Küng hat mittlerweile eine ganz besondere Bedeutung erlangt: „Diese eine Weltgemeinschaft braucht einige verbindende und verbindliche Normen, Werte, Ideale und Ziele.“

Dem kann und will ich gerne beipflichten.

In dieser einen Welt, die so stark miteinander vernetzt ist, deren Vernetzungen und Verwicklungen Abhängigkeiten erzeugen, die wir nicht oder kaum mehr durchdringen, drängen sich mir Überlegungen zum Graves-Modell auf.

Vielleicht ist es nun an der Zeit, die 8. Ebene des Graves-Modells genauer zu beleuchten. Es wäre an der Zeit, dass wir den Ego-Trips einiger Nationenführer und Lobby-geprägte Institutionen und Verbindungen eine Absage erteilen und ein umfassendes, ganzheitliches und globales Zugehörigkeitsgefühl untereinander und zu unserer Mutter Erde entwickeln.

Viele, wenn nicht sogar alle der von Graves erkannten und benannten Werte, die diese Ebene prägen, sind uns bekannt und bewusst. Es wäre an der Zeit, sie auch wirklich zu leben – und zwar konsequent:
Nachhaltigkeit, Ganzheitlichkeit, Biosphäre, Synthese, Integration, zum Wohle allen Lebens, Transzendenz, Biodiversität, Ökosystem, Nachwelt und zukünftige Generationen, globale Verbesserung, langfristige Konsequenzen, Weltfrieden, holistische Sicht, emotional/spirituelle Balance, Demut, global denken und lokal handeln. (Quelle: potenzial.at)

Ich hoffe von ganzem Herzen, dass Volkes Seele es richten wird. Dass unsere kollektive Intelligenz
den wahrgenommenen Kurs korrigieren kann und dies auch in der Realität dann zu positiven Umbrüchen führt.
In diesem Sinne, auch für Sie alles Liebe und Gute.