Das Leben ist bunt
Nach langer Zeit der Sprachlosigkeit finde ich wieder Worte.
Warum Sprachlosigkeit fragst du dich vielleicht?
Es fiel mir schwer, meine Enttäuschung, meine gefühlte Ohnmacht, mein Entsetzen in angemessener Art und Weise zu kleiden.
Auf der großen Bühne wird seit Jahren so getan, als ob es kein Danach gäbe.
Nach mir die Sintflut fällt mir gerade ein.
Dabei leben wir in einer Welt voller Gegensätze, voller Gemeinsamkeiten, voller bunter Gegebenheiten, Ansichten und Einsichten.
Trotzdem gibt es Kräfte, die dies nicht wahrnehmen wollen oder können – und daher so tun, als ob es nur die eine Wahrheit gäbe.
Aber es gibt so viele Wahrheiten wie Menschen. Denn jeder hat seine eigene Sicht, seinen eigenen Blickwinkel und seine eigene Interpretation dessen, was er wahrnimmt oder glaubt wahrzunehmen.
Jede Extreme ist mir dabei eine zu viel.
Und wenn Menschen, die im Grunde eine Vorbildfunktion innehaben, sich aufführen, als ob nur sie die einzig gültige Weisheit mit Schöpflöffeln zu sich genommen haben, dann fehlen mir einfach die Worte.
Nun habe ich sie wieder, vielleicht weil ich erkannt habe, dass es wichtiger ist, über diese schöne bunte Welt zu sprechen.
Lassen wir die ständigen Nörgler, die Negativisten, diejenigen, die nichts anderes im Sinn haben, als den nächsten Weltuntergang, die Verherrlichung oder Gutheißung von Gewalt und Krieg kund zu tun, die ihr vorherrschendes Ego auf die Bühne bringen müssen, um sich Geltung zu verschaffen, einfach mal links liegen.
Genauso wie die Menschen, die meinen, im Recht der Weisheit zu sein und zu handeln und damit ihr Unrecht begründen zu dürfen.
Wir leben in einer bunten Welt. Das durfte ich gerade dieser Tage wieder einmal erleben.
Wie schön das Leben auf dieser Erde sein kann, wenn man bereit ist, es zu entdecken, zu leben, sich darauf einzulassen.
Sich mit Menschen zu umgeben, die positiver Dinge sind.
Die trotz ihrer Erfahrungen nie aufgeben, an das Gute im Menschen zu glauben.
Die vielleicht auf vielfältige Art Prellbock spielten, die Absorber waren, die immer wieder attackiert, mit Dreck beworfen wurden.
Die Missgeschicke, Fehlverhalten, Unglücke hinnehmen, nicht ignorieren, aber damit umgehen, es verarbeiten, um daraus gestärkt hervorzutreten.
Die ein Segen von Mensch sind, hilfsbereit, stets ein gutes Wort finden, einfach da sind, für andere, trotz Gegenwind und Stürme des Unverstands, die auf sie einprasseln.
Es macht Sinn, sich mit positiv gestimmten Menschen zu umgeben.
Es macht Sinn, uns mit Schönem zu befassen, schlechte Bilder, schlechte Worte, schlechte Botschaften oder Nachrichten auszublenden.
Mit was befüllen wir unseren Geist?
Macht es Sinn, ist es für unsere Seele gut, wenn wir das filtern?
Ein Zauberwort ist für mich: Gedankenhygiene.
Mit welchen Gedanken wollen wir uns befassen?
Lassen wir es nicht zu oft zu, dass wir fremde Gedanken ungefiltert in uns reinlassen, dass sie unseren Geist und unsere Seele foltern, anfressen und unsere Grundhaltung, unsere Grundstimmung torpedieren?
Schluss damit: Unsere Seele dürstet nach Liebe, nach Freude, nach Sein.
Besinnen wir uns auf gute Gedanken und Erkenntnisse, wie zum Beispiel von Blaise Pascal, der vor 400 Jahren das Licht der Welt erblickte, bereits kund getan: „Das Herz hat seine Gründe, die der Verstand nicht kennt.“
…die der Verstand nicht kennt…
Lasst uns deshalb (wieder) mehr Herzsprache finden, in ihr uns ausdrücken, für uns selbst und unserem Gegenüber.
So werden wir wieder die Buntheit unserer Welt erkennen können und die Vielfältigkeit unseres Miteinanders als etwas Schönes, Bereicherndes wahrnehmen.
In diesem Sinne, wünsche ich dir eine Zeit voller Wunder und den Genuss, der damit verbunden ist.